Abstract (German)
Eine Aufgabe des Facility Managements ist die Minimierung der Lebenszykluskosten von Gebäuden bei Sicherstellung der geforderten Objekt- und Nutzungsqualität. Hierfür sind die Kosten über den gesamten Lebenszyklus von frühen Phasen der Planung bis hin zu Abriss bzw. Umnutzung mit geeigneten Methoden zu ermitteln, zu überwachen und zu beeinflussen. Diese Aufgabe gewinnt z.Z. bei der Planung und Nutzung energieoptimierter Gebäude an Bedeutung. Häufig wurden bisher erreichbare Einspareffekte energieoptimierter Gebäude beim Energieaufwand und damit bei den Energiekosten deutlich unterschätzt und der Mehraufwand bei den Investitionskosten deutlich überschätzt. Für eine Ermittlung der künftigen Instandsetzungskosten derartiger Gebäude liegen bislang nur wenige Erfahrungen vor. Um diese Defizite zu beheben, werden sachgerechte Vorgehensweisen, aktuelle Kennwerte und belegbare Beispiele benötigt. ^Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Forschungsprojektes „Energieoptimiertes Bauen“ (EnOB) wurden von den Autoren mehrere Neubau- und Sanierungsobjekte mit überdurchschnittlich guter energetischer Qualität hinsichtlich ihrer Bau- und Nutzungskosten analysiert. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Baukosten bei einer energieoptimierten Bauweise (sowohl im Bereich der Gebäudehülle als auch der Anlagentechnik) im Mittel höchstens fünf Prozent über den Kosten vergleichbarer Gebäude konventioneller Bauart liegen. Auswertungen ausgewählter Nutzungskosten ergaben, dass einerseits die erwarteten Energieeinsparungen und damit verringerte Energiekosten bei den untersuchten Gebäuden tatsächlich eintreten und andererseits die Kosten für die Wartung und Instandhaltung zunächst nicht höher sind als bei Gebäuden konventioneller Bauart. ^Kennwerte für Wartungskosten konnten bei einzelnen Objekten durch Auswertung von Wartungsverträgen anlagenspezifisch ermittelt werden.